Die Bahnstrecke zwischen Malente und Lütjenburg verbindet die Holsteinische Schweiz mit der Hohwachter Bucht. Züge fahren hier allerdings schon seit über 20 Jahren nicht mehr. Neuer Schwung in die Debatte über eine Reaktivierung kam durch die Gründung des Vereines Schienenverkehr Malente-Lütjenburg (SML) im September 2020.
Attraktive Strecke
Der Verein SML hat sehr konkrete Pläne. Vier moderne und nachhaltige Solartrams sollen künftig auf der Strecke verkehren und eine schnelle Anbindung ermöglichen. Da es sich um eine sogenannte Inselstrecke ohne direkten Anschluss an das restliche Bahnnetz handelt, ist die Strecke auch optimal für die Erprobung neuer, innovativer Lösungen für den Bahnverkehr geeignet und damit attraktiv für Hochschulen und Firmen. Da die Strecke lange Jahre für die Bundeswehr in einem guten Zustand gehalten und bis heute nicht entwidmet wurde, ist der Aufwand vergleichsweise überschaubar. Ein Bahnunternehmen als möglicher Betreiber ist bereits gefunden.
Die nächsten Schritte
Der wichtigste nächste Schritt ist, dass die öffentliche Hand die Strecke vom derzeitigen privaten Besitzer kauft. Auch der Bahnhof in Malente und die Bahnübergänge entlang der Strecke müssten aufgemöbelt werden. In Lütjenburg gibt es derzeit gar keinen Bahnhof mehr. Aber der Verein ist optimistisch. Geplant ist ein Betrieb nach Straßenbahn-Standard. Damit sind viele Hürden leichter zu nehmen.
Unterstützung von der SPD
Die Pläne stießen bei den Vertreter:innen der SPD auf offene Ohren. Neben Carmen Weber von der SPD Malente und Niclas Dürbrook von der SPD Ostholstein nahmen aus der Kommunalpolitik auch Burkard Klinke und Kai Bellstedt als Vorsitzende der Kreistagsfraktionen Ostholstein und Plön und die beiden Kreistagsabgeordneten Tim Dürbrook und Jens Andermann teil. Aus der Landtagsfraktion waren Regina Poersch als Abgeordnete für die Holsteinische Schweiz und Kai Vogel als verkehrspolitischer Sprecher dabei. „Politisch treten wir klar für die Reaktivierung von stillgelegten Trassen ein und wollen diese Forderung auch prominent im nächsten Programm für die kommende Landtagswahl verankern“, sagte Niclas Dürbrook. Mit der Strecke Malente-Lütjenburg biete sich die Chance, ein Vorzeigeprojekt umzusetzen, das von einem engagierten und hochkompetenten Verein vorangetrieben wird.