In der SPD der Gemeinde Ratekau ist der Zustand der Radwege in der Gemeinde seit langer Zeit ein viel diskutiertes Thema. An vielen Stellen sind die Radwege in keinem guten Zustand, eine Verbesserung zu erzielen ist aber ein schwieriges Unterfangen. Die Instandhaltung der Radwege liegt oftmals nicht in der Zuständigkeit der Gemeinde Ratekau, sondern beim Kreis oder bei den Landesbetrieben. Die Planung der Sanierungs-maßnahmen liegt damit oftmals in ferner Zukunft und eine Beschleunigung scheint unerreichbar. „Die Landesregierung von Schleswig – Holstein hat sich zum Ziel erklärt, den Anteil der Fahrradfahrer*innen bis zum Jahr 2030 stufenweise auf 30% zu erhöhen.“ sagt Mareike Baum, die Sprecherin der SPD – Fraktion in der Gemeinde Ratekau, „wenn es aber um die Umsetzung konkreter Sanierungsbedarfe geht, wird man von den LBV gerne auf das Jahr 2024 oder später vertröstet.“ Hintergrund ist eine Anfrage zu der Sanierung des Radweges zwischen Sereetz und Ratekau, der auch nach punktuellen Ausbesserungen nach wie vor in keinem guten Zustand ist. „Das ist der Schulweg für viele Sereetzer Kinder, die den Weg besonders bei Nässe nicht gefahrlos nutzen können.“
Der Ortsverein der Gemeinde Ratekau will sich mit dem Status Quo nicht zufrieden-geben. Um eine Grundlage für spätere Diskussionen zu haben, setzen sich die Genoss*innen aufs Fahrrad und machen eine Tour durch die Gemeinde. Ziel ist, den Zustand der Radwege mithilfe von Fotos zu dokumentieren. Nach 3 Stunden und unzähligen Fotos haben sich die Genoss*innen schon einen ersten Überblick verschafft.
„Uns ist klar, dass wir alleine nicht viel erreichen können, deshalb ist uns eine Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden, dem Kreis Ostholstein und dem Land Schleswig – Holstein wichtig.“ meint Katharina Schlör, Vorsitzende des Ortsvereins, „Aber wir sehen natürlich besonders hier in der Gemeinde täglich die Schwachstellen. Das Land sagt, dass es die Qualität der Radwege erfassen und eine Verbesserung erzielen will, auch der Ausbau der Fernradwege und die Verbesserung der Sicherheit für Radfahrer*innen sollen im Fokus stehen. Bisher gibt es aber keine konkreten Angaben, bis wann das geschehen soll. Schön ist, dass die Gemeinde Ratekau in Zusammenarbeit mit der AktivRegion schon einige Fahrrad – Reparaturstationen an wichtigen Kreuzungen geplant hat. Dafür haben wir uns sehr eingesetzt. Aber das sollte erst der Anfang sein. Uns ist es auch wichtig, innovative Nutzungsmöglichkeiten von stillgelegten Bahntrassen o.ä. für Radfahrkorridore gesucht werden und dass an zentralen Verkehrsknotenpunkten zeitgemäße Abstellmöglichkeiten für Zweiräder vor-handen sind.“ Die Radtour soll auf jeden Fall wiederholt werden, um die Dokumentation weiter zu führen und um auch mit gutem Fundament auf die besonderen Schwachstellen hinweisen zu können. Hier arbeiten der Ortsverein und die Fraktion der Gemeinde Hand in Hand, denn um Maßnahmen einzuleiten müssen entsprechende Anträge in den Ausschüssen und der Gemeindevertretung eingebracht werden. „Wir werden uns weiter intensiv für die Radwege in der Gemeinde einsetzen, weil das ein wichtiger Baustein für eine Verkehrswende sein wird. Auch im ländlichen Raum kann das Rad ein wichtiges Fortbewegungsmittel für Jung bis Alt werden, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.“ schließt Katharina Schlör die Aktion